Kurt fragt uns: „Ich dachte, seit letztem Jahr dürfen Telefonate in die EU nur mehr gleich viel kosten wie jene im Inland? Ich habe nämlich, davon ausgehend, im letzten Monat mehrmals Bekannte in Österreich angerufen, und mit ihnen auch länger telefoniert. Nun musste ich feststellen, dass mir pro Gesprächsminute in etwa ein Euro belastet wurde – und die Rechnung in Summe um 70 Euro höher als normal war. Ist das nicht gegen die Auflagen der EU?“

Kurts Telefonanbieter hat korrekt gehandelt: die Auflage der „gleichen Kosten“ gilt für jene Telefonate, die man mit seinem Handy führt, wenn man sich – zeitweilig – im Ausland befindet, also z.B. wenn man bei einem Urlaub in Spanien telefoniert, simst oder im Internet surft. Ruft man aber im Ausland an oder verschickt dorthin eine SMS, dann ist das kein Roaming, sondern wird zum eigenen, jeweils gültigen Tarif als internationales Gespräch bzw. internationale SMS abgerechnet. Gespräche nach Europa kosten derzeit im Schnitt etwa einen Euro pro Minute, in andere Teile der Welt auch bis zu 3 Euro pro Minute. Wer des öfteren ins Ausland telefonieren möchte tut daher gut daran, bei seinem Anbieter ein entsprechendes Zusatzpaket zu aktivieren. Es gibt auch Karten zu 5 bzw. 10 Euro, für welche man eine fixe Anzahl von Gesprächsminuten ins Ausland vorab kauft, bei denen dann z.B. eine Gesprächsminute nach Österreich noch 4 Cent kostet (die verfügbaren Minuten ändern sich abhängig vom Land und davon, ob man ein Festnetz oder ein Handy anruft).

Wichtig: Ein Anruf aus dem EU-Ausland ins EU-Ausland – wenn z.B. im Urlaub in Spanien eine spanische Festnetz-Nummer angerufen wird – wird ebenfalls als internationales Gespräch und nicht zu Inlandspreisen verrechnet!